Die erste Flüchtlingsunterkunft auf Mallorca ist nahezu fertiggestellt: Bei einem Ortstermin am Freitagmittag (13.11.) hat sich die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol (Sozialisten, PSOE) gemeinsam mit Sozialministerin Fina Santiago (Més) ein Bild vom Fortgang der Arbeiten an der ehemaligen Jugendherberge an der Playa de Palma gemacht. Fazit: Das Haus ist, bis auf einige Details wie etwa einem neuen Anstrich oder der vollständigen Versorgung mit elektrischem Licht bereit, die ersten syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge aufzunehmen.

DIe entscheidende Frage, wann denn die ersten Menschen die 25 Zimmer, die momentan noch nicht möbliert sind, beziehen, ist allerdings immer noch nicht geklärt. "Wir warten ständig auf eine Ansage aus Madrid", sagte Armengol nach der Besichtigung der fünfstöckigen Herberge. Ursprünglich war bereits für Oktober mit dem Einzug der ersten Familien gerechnet worden. Jetzt hofft Santiago, dass es wenigstens noch im Dezember klappen könnte.

In der ehemaligen Jugendherberge, die 2012 geschlossen und seitdem immer wieder von Vandalismus heimgesucht worden war, können 56 Menschen unterkommen. Neben den Zimmern gibt es im Untergeschoss einen Speisesaal und im Erdgeschoss einen Aufenthaltsraum sowie Büros für die Verwaltung. Insgesamt sollen die Balearen laut dem europäischen Zuweisungsschlüssel rund 300 Flüchtlinge aufnehmen.

Um die Versorgung der Menschen soll sich das Rote Kreuz kümmern. Die Kosten für den Transport der Flüchtlinge, die sich bereits in Griechenland, Italien und Ungarn aufhalten, auf die Insel trägt die Zentralregierung.

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Für die Herrichtung der Herberge wurden insgesamt 60.000 Euro bereitgestellt, allerdings ist es wahrscheinlich, dass das Geld nicht einmal zur Gänze ausgeschöpft werden muss. Die Möbel sollen zum Großteil von der Caritas kommen, aber auch die Hoteliers an der Playa de Palma hätten bereits ihre Bereitschaft signalisiert, ausrangierte Betten zu spenden. Fix sei da allerdings bislang noch nichts. Fina Santiago berichtete von einer großen Solidarität in der Bevölkerung. Man bekomme ständig Angebote für Möbel, Kleidung oder Spielsachen. /jk