Im Gebiet der Marina de Llucmajor im Süden von Mallorca haben die Bauarbeiten für eine umstrittene Hochspannungsleitung begonnen, die Llucmajor und Arenal versorgen soll. Zunächst wird am Camí de s'Aguila ein neues Umspannwerk gebaut, der Standort befindet sich in rund einen Kilometer Entfernung zum Restaurant Cas Busso. Später sollen dann 110 Hochspannungsmasten mit einer Höhe von bis zu 42 Metern errichtet werden.

"Wir bezweifeln nicht, dass das neue Umspannwerk notwendig ist, um die Versorgung sicherzustellen", so der Bürgermeister von Llucmajor, Jaume Tomàs (Més per Mallorca). Der Bau der Hochspannungsmasten allerdings sei mit dem Landschaftsschutz nicht zu vereinbaren. Der spanische Netzbetreiber REE hatte allerdings die Forderung, die Kabel stattdessen im Erdreich zu verlegen, abgelehnt.

Auch wenn man das Projekt ablehne, komme eine Klage nicht in Frage so der Bürgermeister, der auf die heikle Finanzsituation der Gemeinde verwies - der Schuldenberg beträgt rund 40 Millionen Euro. Man habe jedoch die Hoffnung, dass ein Regierungswechsel in Madrid bei den Parlamentswahlen im Dezember neue Lösungswege aufzeigen könne.

Anwohner waren gegen die Pläne des Netzbetreibers Sturm gelaufen und hatten Demonstrationen organisiert. REE dagegen verweist darauf, dass in Folge der gestiegenen Zahl der Einwohner in der Gemeinde die Qualität der Stromversorgung nicht mehr gewährleistet sei. /ff