Der Zeitpunkt dieses Treffens dürfte kaum dem Zufall geschuldet gewesen sein: Am selben Tag, an dem das katalanische Parlament mit einer Resolution einen ersten Schritt in Richtung Unabhängigkeit tat, trafen sich am Montag (9.11.) in Valencia auch die Regierungschefs der Balearen und der Autonomen Region Valencia.

Sowohl die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol als auch ihr valencianischer Amtskollege und sozialistische Parteifreund Ximo Puig riefen dabei zum "Dialog" zwischen Madrid und Barcelona auf. Im Hinblick auf die katalanische Ankündigung, einen nun erwarteten Einspruch des Verfassungsgerichts zu ignorieren, bezeichnete es Puig als "absolut unabdingbar", die Gesetze einzuhalten.

Auch Armengol distanzierte sich von den Unabhängigkeitsbestrebungen: Sie könne nicht nachvollziehen, dass in Katalonien nun neue Grenzen gezogen werden sollen. Allerdings kritisierte sie auch die "Unbeweglichkeit" in Madrid.

Zugleich nutzen Armengol und Puig die Gelegenheit, um eine "gemeinsame Front" für eine "gerechtere Finanzierung" der Regionen auszurufen. Sowohl Valencia als auch die Balearen - zu denen neben Mallorca auch Ibiza, Menorca und Formentera gehören - fühlen sich durch das gegenwärtige System benachteiligt.

Ähnliche Klagen des wohlhabenden Katalonien entzündeten dort vor einigen Jahren die Gemüter der Befürworter einer Loslösung von Spanien. Auf den Balearen und in Valencia sind die separatistischen Bestrebungen wesentlich schwächer ausgeprägt, beide Regionen werden jedoch auch zum katalanischsprachigen Kulturraum gerechnet. /ck