Das Bistum Mallorca wird von einem neuen Skandal erschüttert. Der Vatikan hat Ermittlungen gegen Bischof Javier Salinas eingeleitet, nachdem der Ehemann einer hochrangigen Mitarbeiterin im Bistum Vorwürfe gegen ihn erhoben hat. Dabei geht es um die "Art des Verhältnisses" zwischen dem Geistlichen und der Frau, die dem Amt des Bischofs nicht angemessen sei.

Wegen der Vorwürfe wurde der Bischof vergangene Woche in den Vatikan einbestellt, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Den Ermittlern liege ein umfangreicher, von Privatdetektiven erstellter Bericht mit Fotos vor. Dokumentiert seien darin unter anderem die Uhrzeiten, zu denen Salinas den Bischofssitz betrat und verließ und die nicht mit seinen Amtspflichten zu erklären seien, sowie auch Telefonrechnungen.

Die Frau, die als religiöse Gläubige in der mallorquinischen Gesellschaft bekannt ist, war vor drei Monaten zur Sekretärin für institutionelle Beziehungen ernannt worden und begleitete Salinas auch auf der Reise nach Washington zur Heiligsprechung des mallorquinischen Mönchs Junípero Serra. Ihr Mann ist ebenfalls ein hochrangiger Vertreter der mallorquinischen Gesellschaft.

In einer Stellungnahme vom Dienstag (9.12.) heißt es, dass sich der Bischof keiner Vergehen gegen die Doktrin der katholischen Kirche bewusst sei. Die Reise in den Vatikan wird jedoch bestätigt. Salinas stehe vorbehaltlos zur Verfügung, um die Angelegenheit zu klären. Das Bistum war bereits Anfang des Jahres ein einen Skandal verwickelt, als der Prior der Pilgerstätte Lluc wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs seines Amtes enthoben wurde. /ff