Mallorcas Bischof Javier Salinas kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nachdem in den vergangenen Tagen in Zeitungsberichten mit eher allgemeinen Formulierungen behauptet wurde, dass der seit November 2012 amtierende 67-Jährige ein Verhältnis mit einer verheirateten Ex-Sekretärin von ihm gehabt habe, wurde die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Donnerstag (10.12.) konkreter. Beide hätten sich Ringe mit dem Namen des jeweils anderen angesteckt. Salinas habe das Schmuckstück direkt oberhalb seines Bischofsrings getragen. Die Idee dafür sei von der Frau gekommen.

Die angebliche Liaison war vom Ehemann der offenbar der ehemaligen Mitarbeiterin bei der Diözese, der Nuntiatur in Madrid und sogar im Vatikan angezeigt worden. Eingereicht wurde Material, das von Privatdetektiven zusammengetragen worden war. Dazu gehören offenbar auch Fotos und Whatsapp-Nachrichten. Salinas wurde daraufhin nach Rom einbestellt, wo er sich vier Tage lang aufhielt.

Die Ex-Sekretärin, eine Wirtschaftswissenschaftlerin namens Sonia V., bestritt inzwischen öffentlich die Behauptungen. Die Frau sagte der Zeitung "Última Hora" wörtlich: "Die Anzeige gegen Bischof Salinas ist falsch." Sie habe nicht gegen die Grundsätze der katholischen Kirche verstoßen.

Bischof Salinas hatte sich am Dienstag ähnlich geäußert. Alles hänge von der Sichtweise ab, sagte er im kirchlichen Radiosender Cope. "Ich habe nichts zu verstecken." Die Reise nach Rom habe mit dem angeblichen Verhältnis nichts zu tun.

Salinas soll von der Familie der Frau fürstlich bewirtet worden sein, bevor er sie einstellte. Bei diesen Einladungen wurde offenbar auch Interesse an dem leerstehenden Kloster ses Jerònies in Palma bekundet. Offenbar schlug die Familie vor, es in ein Boutiquehotel oder in Luxuswohnungen umzuwandeln. /it