Die auf Mallorca geplante Touristensteuer, die ab dem kommenden Jahr eingezogen werden soll, beträgt bis zu 2 Euro pro Person und Tag und soll neben Gästen in Hotels und Ferienwohnungen auch von Passagieren auf Kreuzfahrtschiffen gezahlt werden. Das haben der balearische Tourismusminister Biel Barceló (Més per Mallorca) und Ministerpräsidentin Francina Armengol auf einer Pressekonferenz am Mittwoch (14.10.) angekündigt.

Es ginge dabei auch um die "Solidarität der Touristen mit ihrem Urlaubsziel", so Armengol. Die Steuer ist zweckgebunden und komme der touristischen Infrastruktur und der Nachhaltigkeit auf Mallorca zugute. "Wir rechnen mit jährlichen Einnahmen von mindestens 50 Millionen Euro", sagte Tourismusminister Biel Barceló. Die Abgabe soll ab Frühling 2016 eingeführt werden, zuvor muss erst ein Gesetzgebungsverfahren eingeleitet werden.

Zur Kasse gebeten werden sollen Gäste sämtlicher touristischer Unterkünfte - Hotels, registrierte wie nicht registrierte Ferienhäuser und -wohnungen, Landhotels, Herbergen, Pensionen, Campingplätze - sowie auch auf Kreuzfahrtschiffen, die in einem der balearischen Häfen anlegen. Ausgenommen von der Abgabe sind allerdings Kinder unter 14 Jahren. Barceló bestätigte, dass die Kurtaxe auch von Mallorquinern, die in einem Hotel oder einem Ferienhaus übernachten, gezahlt werden muss.

Unterschieden wird bei der Höhe der Abgabe nach Haupt- und Nebensaison, aber auch nach der Zahl der Sterne eines Hotels. Während in einer Herberge in der Nebensaison (1. November bis 31. März) nur 0,25 Cent pro Tag gezahlt werden müssen, fallen in Luxushotes oder auf Kreuzfahrtschiffen zur Hauptsaison (1. April bis 31. Oktober) 2 Euro an (siehe Kasten).

Endgültig vom Tisch sind die Pläne, die Abgabe an Flughäfen und in Häfen abzuführen. Stattdessen sollen die Eigentümer oder Betreiber der jeweiligen Unterkunft oder des Schiffes die Touristensteuer im Auftrag der Landesregierung von den Urlaubern kassieren.

Bereits bekannt geworden war, auf welche Weise die Einnahmen investiert werden sollen. Geplant ist, dass eine Kommission mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Umweltschutz über die Verwendung entscheidet. Zugute kommen sollen die Gelder unter anderem der touristischen Infrastruktur, dem Kulturerbe und dem Umweltschutz.

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