Die balearische Landesregierung wird im Gerichtsverfahren gegen die Gastro-Mafia auf Mallorca, gegen die die Polizei in einer Razzia am 14. Dezember vorging, als Nebenkläger auftreten. Das hat Arbeitsminister Iago Negueruela am Dienstag (29.12.) angekündigt. Ähnlich werde man zudem in allen Fällen von Verstößen gegen Mitarbeiterrechte vorgehen, die einen Strafdelikt darstellten.

In dem Fall sind sechs Personen in Untersuchungshaft eingewiesen worden. Die Festgenommenen werden beschuldigt, die Angestellten eines ganzen Netzwerks von Bars, Restaurants, Eisdielen und Cafes in Palma und Marratxí unter ausbeuterischen Bedingungen beschäftigt zu haben.

Unter den Vorgeladenen befand sich auch Juan S.G., offenbar der Chef des Netzwerks. Ihm gehören rund 30 Unternehmen im Bereich der Gastronomie auf der Insel. Acht weitere Beschuldigte wurden nach der Befragung durch den Richter unter Auflagen wieder freigelassen. Außerdem wurden 22 der betroffenen Lokale in Palma und dem Festival Park in Marratxí geschlossen.

Die Zustände in den betroffenen Lokalen waren nach einer groß angelegten Razzia ans Licht gekommen. Die Polizei wurde unter anderem auf die Arbeitsbedingungen der Angestellten aufmerksam. Diese sahen unter anderem 70-Stunden-Wochen und Monatsgehälter von 600 Euro vor. /jk/ff