Die Polizei von Palma de Mallorca stellt sich neu auf: Wie die Stadtregierung am Mittwoch (30.12.) beschlossen hat, sollen künftig die Einheiten, die in den Stadtteilen unterwegs sind, die Nachtpatrouillen und die Einheiten der Verkehrspolizei verstärkt werden. Die Stadtteilpolizei wird demnach um 100 Beamten auf 260 Mann aufgestockt, die Nachtpatrouille bekommt 40 Mann Verstärkung und zählt künftig 130 Beamte. Zudem wird ein neues Kommissariat für Verkehr und Straßensicherheit geschaffen, das direkt der Polizeipräfektur unterstellt ist und dessen bisher 22-köpfige Belegschaft künftig verdoppelt werden soll.

Mit den Neuerungen wolle man Palmas Policía Local bürgernäher machen, ihre Präsenz im Stadtbild erhöhen und einen stärkeren Fokus auf die Hauptaufgaben der Ortspolizei legen, sagte Angélica Pastor, Palmas Stadträtin für Bürgersicherheit, der auch die Polizei untersteht. Zu diesem Aufgabenbereich gehört vor allem, die Einhaltung der städtischen Verordnungen zu kontrollieren und den Verkehr zu regeln. Für die Sicherheit der Bürger sollen stattdessen die dafür primär zuständige Nationalpolizei sowie die Guardia Civil sorgen.

Aus dem neuen Organigramm verschwunden sind die im Rahmen des Polizeiskandals in Verruf geratene Präventiveinheit GAP, deren Beamte nun der Stadtteilpolizei unter die Arme greifen sollen, sowie die Kontrolleinheit Patrulla Verde. Die Mitglieder der Patrulla Verde sollen künftig Kontrollen im Bereich Natur- und Umweltschutz ausführen sowie Betriebs- oder Baugenehmigungen überprüfen. Mehrere andere Einheiten, wie die schnelle Eingreiftruppe UII, die unter der vorherigen PP-Regierung ins Leben gerufen wurden, werden künftig zu einer einzigen Einheit zusammengefasst und personalmäßig deutlich abgespeckt.

Neu ist zudem, dass bei nächtlichen Ruhestörungen künftig direkt die Nachtpatrouille eingreifen soll. So könne den Beschwerden der Bürger schneller nachgegangen werden, heißt es.

Das neue Organigramm soll nun mit den Gewerkschaften abgestimmt werden und ab dem ersten Quartal 2016 schrittweise umgesetzt werden. Ob es mit den Neuerungen gelingt, den Korruptionssumpf innerhalb der Ortspolizei endgültig trocken zu legen, wollte Stadträtin Angélica Pastor nicht versprechen. Man werde allerdings viele zusätzliche Kontrollmechanismen schaffen, die es bisher nicht gab, und die Führungskräfte stärker für das Tun ihrer Untergebenen in die Verantwortung nehmen, sagte sie. /sts