Und sie geben sich nicht geschlagen: Die Hoteliers auf Mallorca erwägen nun sogar rechtliche Schritte gegen die Touristensteuer, die die Balearen-Regierung am Freitag (8.1.) im Landeskabinett beschlossen hat. Nach einem Treffen von Tourismusminster Biel Barceló und Finanzministerin Catalina Cladera mit Unternehmern aus der Tourismusbranche am Donnerstag (7.1.) verkündete Inma Benito, die Vorsitzende von Mallorcas Hotelierverband, man werden nichts unversucht lassen, um die Abgabe zu verhindern.

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Urlauber möglicherweise schon ab Juni je nach Übernachtungsart zwischen 0,25 Cent und 2 Euro pro Tag zahlen sollen. In den Augen der Hoteliers ist die Steuer ungerecht und diskriminierend, da zwar theoretisch auch Touristen in privaten Ferienwohnungen zahlen müssen, das Thema Ferienvermietung von Apartments aber weiterhin nicht geregelt ist. Benito erklärte, dass man zunächst den endgültigen Gesetzestext und die Ausarbeitung der genauen Umsetzungsanweisungen abwarten wolle, um dann nach Möglichkeiten zu suchen, wegen Verfassungswidrigkeit Widerspruch einzulegen.

Dass die Balearen-Regierung zuletzt noch einige Zugeständnisse gemacht und etwa die vergünstigten Tarife für die Nebensaison sowie für Familien und Langzeiturlauber ausgeweitet hat, ist den Hoteliers offenbar nicht genug. Sie plädieren weiterhin dafür, dass die Steuer nicht vor 2017 eingeführt wird, um die Abgabe bei den Preisverhandlungen mit den Reiseveranstaltern für die nächste Saison berücksichtigen zu können. Zudem forden sie, dass die Steuer nur vorübergehend - bis Ende 2018 - erhoben wird, da man hofft, dass sich bis dahin die Finanzlage verbessert und die Balearen mittelfristig mehr Transferzahlungen aus Madrid bekommen. /sts