Der Tourismuskonzern Barceló verklagt die Stadt Palma de Mallorca und die Landesregierung im Streit um den Kongresspalast. Damit will das Unternehmen erreichen, dass ihm für knapp 40 Jahre der Betrieb des Kongresspalastes zugeteilt wird, wie in einer Ausschreibung vom vergangenen Jahr vorgesehen, oder aber eine Entschädigung gezahlt wird.

Das Konsortium, das die Stadt und die Landesregierung bilden, will die noch unter der konservativen Vorgängerregierung ausgeführten Ausschreibung wegen Formfehlern für nichtig erklären. Neben der Konzession für das Tagungszentrum sah die Konzession auch eine Kaufoption für das angeschlossene Hotel vor.

Die Landesregierung werde das Allgemeininteresse vertreten, so Ministerpräsidentin Francina Armengol (PSOE) in einer ersten Stellungnahme. Wenn der Konzern einen Gang vor Gericht für nötig halte, dann werde man den Streit dort klären.

Das Konsortium des Kongresspalastes prüft derzeit, ob der Betrieb des Tagungszentrums ein sechstes Mal ausgeschrieben werden oder aber von der öffentlichen Hand übernommen werden soll. Fest steht, dass die Barceló-Gruppe, die eigentlich im Frühjahr den Zuschlag erhalten hatte, wegen Formfehlern in der Ausschreibung nicht zum Zug kommt. Geplant war eine Konzession für Kongresszentrum und Hotel bis 2052, inklusive Kaufoption für das Hotel.

Aus dem 2006 begonnenen Projekt stiegen zunächst die beteiligten Tourismuskonzerne aus, dann blieb die Suche nach neuen Konzessionären ergebnislos, oder aber die Anträge erfüllten nicht die Vorgaben. /ff