Wenige Monate vor Inkrafttreten der beschlossenen Touristensteuer auf den Balearen macht sich bei den Hoteliers auf Mallorca Unruhe breit. Nach Ankündigungen des Branchenverbandes FEHM, dass ein Großteil der Mitglieder zunächst die Abgabe aus eigener Tasche zahlen werde, ruderte die Vorsitzende Inmacaluda Benito am Dienstag (2.1.) zurück. Man habe noch keinerlei Entscheidung getroffen, da noch nicht der endgültige Gesetzestext und auch keine Ausführungsbestimmungen vorlägen, erklärte Benito. Auch wenn einige Hoteliers überlegten, die Touristensteuer zunächst nicht umzulegen, sei es letztendlich eine individuelle Entscheidung der Verbandsmitglieder.

Hintergrund ist der knappe Zeitplan. Man habe die Abgabe bei der Vermarktung noch nicht berücksichtigen können und wolle Urlauber vor unliebsamen Überraschungen bewahren, heißt es. Der Gesetzesentwurf wurde Anfang Januar offiziell beschlossen und soll nach der Verabschiedung im Landesparlament möglichst im Juni in Kraft treten.

Die neue Abgabe beträgt je nach Art der Unterkunft und der Reisezeit zwischen 0,25 und 2 Euro. Die erhofften Einnahmen von jährlich 50 bis 80 Millionen Euro sollen in Nachhaltigkeit, Umwelt- und Landschaftsschutz, aber auch touristische Infrastruktur und Innovation investiert werden. Hinzu genommen wird nun außerdem die Modernisierung im Landwirtschaftssektor.

Bereits im November hatte die Linksregierung Nachbesserungen beschlossen, so etwa für Kreuzfahrtpassagiere, Gäste in Ferienwohnungen und Seniorentouristen. /ff