Der Bauausschuss der Stadt Palma de Mallorca hat wider Erwarten den Bauantrag für das Einkaufs- und Vergnügungszentrum im Feuchtgebiet Ses Fontanelles noch nicht endgültig abgelehnt. Die Anwälte hätten am Mittwochmorgen (9.12.) ein Schreiben vorgelegt, in dem die angekündigte Entscheidung der Stadtverwaltung abgelehnt werde, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Konzern werfe darin dem Baudezernenten Antoni Noguera (Més per Mallorca) eine feindliche Haltung gegenüber dem Projekt Palma Springs vor.

Man werde nun zunächst ein juristisches Gutachten vorlegen, um die Vorwürfe zu entkräften, heißt es. "In keinem Fall aber werden wir das Verfahren zur Einstellung des Bauantrags einstellen." Grundlage hierfür sei alleine das Gesetz. Da die Landesregierung für das Projekt keine Gewerbelizenz erteilt habe, könne man auch keine Genehmigung erteilen.

Die Pläne für das Zentrum an der Playa de Palma umfassen über 200 Ladenlokale, zwölf Kinosäle und 3.700 Parkplätze. Die vermietbare Ladenfläche beläuft sich auf 75.000 Quadratmeter, die Investitionssumme auf knapp 225 Millionen Euro. Die Eröffnung war ursprünglich für Herbst 2016 geplant. Der verantwortliche Konzern, die französisch-niederländische Gruppe Unibail-Rodamco, ist das größte börsennotierte Unternehmen im Bereich Gewerbe­immobilien in Europa, betreibt Dutzende Einkaufszentren und steht in Deutschland hinter Shopping-Kolossen wie dem Paunsdorf Center in Leipzig (112.900 Quadratmeter Ladenfläche), den Gropius Passagen in Berlin (93.600) oder den Pasing Arcaden in München (53.000). /ff