Eine 49-jährige Britin ist in der Nacht auf Samstag (23.1.) von ihrem Ehemann erwürgt worden. Nach Informationen der Polizei soll der Mann gegen 3.20 Uhr den Notruf 112 alarmiert und mitgeteilt haben, dass er seine Frau in einem Apartment in Costa de la Calma in der Gemeinde Calvià getötet habe.

Die Ortspolizei von Calvià und der Rettungsdienst rückten daraufhin umgehend aus. Die Sanitäter versuchten eine Stunde lang, die Britin, die einen Herzstillstand erlitten hatte, wieder zu beleben, jedoch ohne Erfolg. Die Leiche wies laut Polizei zahlreiche Würgespuren am Hals auf. Offenbar wurde die Frau mit einem Handyladekabel stranguliert.

Der Ehemann wurde festgenommen, die Guardia Civil hat Ermittlungen aufgenommen. Der 50-Jährige lebte Medienberichten zufolge seit etwa zehn Jahren auf Mallorca, seine Frau soll zwischen London und der Insel gependelt sein. Das Paar hat eine 19-jährige Tochter, die in England lebt.

Es handelt sich um den ersten Todesfall infolge geschlechtsspezifischer Gewalt, der in diesem Jahr auf den Balearen zu betrauern ist. Spanienweit wurden seit Jahresbeginn bereits sechs Frauen von ihren aktuellen oder ehemaligen Lebensgefährten oder Ehemännern getötet. Das Opfer aus Costa de la Calma hatte laut Polizei im Vorfeld der Tat keine Anzeige wegen häuslicher Gewalt oder Misshandlung erstattet. Auch der mutmaßliche Täter war bisher nicht aktenkundig.

Die Gemeinde Calvià rief für Samstagnachmittag (23.1., 17 Uhr) zu einer Schweigeminute im Gedenken an das Opfer und einer Kundgebung zum Protest gegen Gewalt gegen Frauen auf der Plaza de la Pinada in Santa Ponça auf, an der etwa 200 Personen teilnahmen. /sts