Die mehrfach wegen Korruption verurteilte frühere Präsidentin des Inselrats auf Mallorca, Maria Antònia Munar, hat erstmals Verfehlungen in ihrer Amtsführung eingestanden. Das wurde bei einem Gerichtstermin der früher mächtigsten Politikerin der Insel am Donnerstag (18.2.) bekannt. Demnach ist Munar bereit, im sogenannten Fall "Voltor" öffentlich ihre Schuld einzugestehen und 40.000 Euro für die Wiedergutmachung des Schadens zu zahlen.

In dem Korruptionsskandal geht es um öffentliche Gelder, die eine Körperschaft des Inselrats erhalten sollte, aber laut Staatsanwaltschaft für die Gehälter der zwischenzeitlich aufgelösten Regionalpartei Unió Mallorquina verwendet wurden. In dem Fall müssen sich ab Montag (22.2.) insgesamt 18 Angeklagte vor Gericht verantworten.

Für Munar, die nach zwei Prozessen in weiteren Skandalen bereits im Gefängnis einsitzt, fordert die Staatsanwaltschaft weitere acht Jahre Haft - eine Strafe, die durch den geplanten Deal deutlich gesenkt werden soll. Schon jetzt umfasst die abzusitzende Haftstrafe 11,5 Jahre, zudem stehen weitere Korruptionsprozesse aus.

Der Deal soll alle Angeklagten miteinschließen, so dass die öffentliche Verhandlung nur noch Formsache sein dürfte. Einige der Angeklagten haben bereits jetzt Schadensersatzzahlungen geleistet. /ff