Das ist auf keiner Postkarte von Mallorca zu sehen - dafür jetzt aber in einem eigenen Blog: Die empörten Mitglieder der Anwohnervereinigung Orson Welles aus Palmas Stadtviertel Son Gotleu dokumentieren seit Neuestem auf einer Internetseite, wie zugemüllt und verdreckt die Straßen bei ihnen vor der Haustür aussehen. Die Fotos zeigen überquellende Müllcontainer, unrechtmäßig abgelagerten Schrott und Unrat, ausrangierte Möbel und Matratzen.

"Wir sind stinksauer, weil die Stadtverwaltung nichts gegen diese Zustände unternimmt", poltert der Vorsitzende der Vereinigung, Ginés Quiñonero. Kritik übt er unter anderem daran, dass die Anweisungen zur neuen Sperrmüll-Abholung nur in Katalanisch an den Containern angebracht sind - was die vielen afrikanischen Einwanderer in dem Viertel möglicherweise gar nicht verstehen. Außerdem fordern die Anwohner härtere Strafen für Müllsünder.

Die zuständige Stadträtin Neus Truyol dagegen hält Sanktionen für wenig zielführend. Stattdessen will sie auf Erziehung setzen, um ein besseres Zusammenleben zu gewährleisten. Eines hält aber sogar Truyols für angebracht: Die Straßenzüge von Son Gotleu auch mal mit Wasser zu reinigen - wie es fast täglich in der herausgeputzten Altstadt, wo die Touristen unterwegs sind, passiert. "Es kann nicht sein, dass das in einem Viertel, wo so viele Menschen leben, nicht regelmäßig geschieht." /sts