Die Urlauber auf Mallorca müssen sich darauf einstellen, zusätzlich zur Ökoabgabe, die ab dem 1. Juli balearenweit in Kraft tritt, einen Zuschlag in Form der Mehrwertsteuer (IVA) zu zahlen. Genauso wie im Fall der Touristensteuer in Katalonien würden zehn Prozent fällig, heißt es in der balearischen Steuerbehörde gegenüber der Lokalzeitung "Última Hora".

Im balearischen Tourismusministerium wird das bestätigt. Die Zentralregierung verpflichte zur Abführung der Mehrwertsteuer auch im Fall der Öko-Abgabe, auch wenn es "absurd" sei, eine kommunale Abgabe zusätzlich mit einer spanienweiten Steuer zu belegen, wird Tourismusminister Biel Barceló zitiert. Da es sich aber nur um Cent-Beträge handle, dürfte der IVA-Aufschlag keine Auswirkungen auf das Urlauber-Verhalten haben, so Barceló mit Verweis auf die Erfahrungen in Katalonien.

In der Steuerbehörde wird argumentiert, dass die Öko-Abgabe laut einem spanischen Gesetz von 1992 dem zu versteuernden Betrag hinzugerechnet werden müsse. Im Tourismusministerium wird nun derzeit eine Website vorbereitet, die Besucher wie auch Reiseveranstalter umfassend über die neue Abgabe informieren soll.

Je nach Unterkunftsart werden pro Übernachtung zwischen 50 Cent (etwa für Hostals und Landhotels) und 2 Euro (Fünf-Sterne- und Vier-Sterne-Superior-Hotels) fällig; in der Nebensaison gelten halbierte Tarife, Kinder bis 16 Jahre sind von der Abgabe befreit.

Hintergrund: So wird die Öko-Abgabe umgesetzt

Fließen sollen die Einnahmen nicht nur in den Umweltschutz, sondern auch in die Innovation. Neu aufgenommen wurde in diesem Bereich die Forschung zur Bekämpfung des Klimawandels. Verteilt werden sollen die Gelder auf die vier Balearen-Inseln nach dem üblichen Verteilungsschlüssel, der etwa auch für die Finanzierung der Inselräte gilt. /ff