Der Boom der Ferienvermietung auf Mallorca hat in der Gemeinde Pollença im Nordosten von Mallorca zu einer Krise auf dem einheimischen Mietmarkt geführt. Hunderte Angestellte im Tourismussektor hätten große Probleme, eine Mietwohnung zu finden, heißt es im Rathaus. Auch in den Nachbarorten Alcúdia, Playa de Muro und Can Picafort seien die Mietpreise in die Höhe geschnellt.

Pollença gilt traditionell als Hotspot der Ferienvermietung auf Mallorca. Diese erlebte in den vergangenen Jahren im Zuge des Erfolgs von Vermittllungsportalen im Internet einen großen Aufschwung. Dies treffe nun nicht nur die Angestellten im Tourismus, sondern auch junge Erwachsene, die von zu Hause ausziehen wollten. Auch wer bereit sei, viel Geld auf den Tisch zu legen, habe große Schwierigkeiten, eine Mietwohnung zu finden, so Bürgermeister Miquel Àngel March gegenüber der Zeitung "Última Hora". Die Gemeinde will nun eine Studie in Auftrag geben, um die Wohnungssituation zu analysieren.

Die Vereinigung der Besitzer von Ferienapartments auf den Balearen hat unterdessen ein Moratorium bei der Anwendung der Öko-Abgabe für Urlauber gefordert. Diese tritt zwar zum 1. Juli in Kraft. Bis dahin wird aber der Markt der Ferienvermietung noch nicht reguliert sein, wie es die Mitte-Links Regierung bis Ende des Jahres plant. Viele Besitzer fürchteten, vom Tourismusministerium für eine nicht genehmigte Vermietung sanktioniert zu werden, wenn sie die Öko-Abgabe abführten, heißt es bei Aptur.

Auf den Balearen ist offiziell nur die touristische Vermarktung von alleinstehenden Einfamilienhäusern und Reihenhäusern zugelassen, die im Tourismusministerium als Ferienwohnungen angemeldet sind. Die Vermietung von Apartments an Touristen und die Vermarktung in Online-Portalen dagegen findet in der gesetzlichen Grauzone statt. /ff