Der - zumindest statistische - Deutschen-Schwund auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln geht weiter. Zum 1. Januar 2016 waren laut Daten des spanischen Statistikinstituts (INE) genau 20.415 Deutsche auf den Balearen gemeldet. Das sind 1.870 weniger als ein Jahr zuvor, wie aus der am Donnerstag (28.4.) veröffentlichten Statistik hervorgeht.

Bereits im Jahr davor ging die Zahl der Deutschen von 23.666 (1. Januar 2014) auf 22.285 (1. Januar 2015) zurück. Steuerexperten erklären sich den Rückgang vor allem mit der spanischen Steuerpolitik. Weil etwa die 2011 wiedereingeführte Vermögenssteuer auch für ausländische Residenten gilt, hätten viele finanziell Bessergestellte ihren Wohnsitz auf den Balearen abgemeldet - in Deutschland gibt es keine vergleichbare Abgabe. Hinzu kommt das im Jahr 2012 eingeführte Modelo 720, das zur Offenlegung größerer Auslandsvermögen verpflichtet.

Desweiteren wird in den Rathäusern auf Mallorca darauf verwiesen, dass man inzwischen regelmäßig die Melderegister überprüfe und aktualisiere. Nach und nach würden so Karteileichen aussortiert. Darüber hinaus melden sich viele Deutsche erst gar nicht an, etwa um ihre deutsche Rente nicht zu versteuern.

Die Zahl der auf den Balearen gemeldeten Österreicher ist unterdessen leicht von 1.103 auf 1.016 gesunken. Rückläufig ist auch die Zahl der Briten, sie sank von 17.516 auf 16.126, sowie auch der Franzosen, sie sank von 6.641 auf 6.350. Die Zahl der gemeldeten Ausländer insgesamt auf den Balearen sank von 192.518 auf 188.662. Die Statistik für die jeweiligen Inseln zum Stichtag 1. Januar 2016 wird erst später veröffentlicht. /ff