Wenige Monate vor Beginn der großen Badesaison ringen Unternehmer, Anwohner, Naturschützer und Behörden um Lösungen für die Parkplatzsituation an den Naturstränden von Mallorca. Während der Besitzer einer der inzwischen gesperrten Parkplätze in Ses Covetes waghalsige Pläne für ein dreistöckiges Parkhaus vorlegte, streitet die Stadt Manacor über die künftige Nutzung der Bucht Cala Varques.

Der Betreiber eines der im seit Herbst 2014 geschlossenen Parkplätze in Ses Covetes nahe dem Strand Es Trenc hat der Landesregierung ein ambitioniertes Projekt vorgelegt. Ein dreistöckiges Parkhaus soll - teils unter der Erde und mit Grasdach getarnt - das Parkproblem lösen. Auf drei Ebenen sollen insgesamt 1.000 Fahrzeuge Platz haben, ohne dafür eine große Fläche zu verwenden. Dem Projekt liegt eine ausführliche Studie des Architekten Pedro Carretero bei. Diese Lösung, so heißt es, sei die beste Möglichkeit, "die aktuellen und künftigen Ansprüche" an das Grundstück zu decken.

Die Balearenregierung hatte im März ein Projekt auf den Weg gebracht, die Region rings um den beliebten Es Trenc zum Naturschutzgebiet zu erklären. Auf drei Parkplätzen sollen in der Gemeinde Campos im Süden der Insel künftig maximal 1.500 Autos parken dürfen, um die Nutzung des geschützten Gebiets zu beschränken. Gegen diese Pläne legte der Parkplatzbetreiber inzwischen Widerspruch ein. Die Umwandlung in eine Naturschutzgebiet sei nicht verfassungskonform.

Um einen etwas kleineren Parkplatz wird indes im Rathaus Manacor gestritten. Denn auch am Naturstrand an der Cala Varques an der Ostküste Mallorca verärgern wild am Zugangsweg abgestellte Fahrzeuge Nutzer und Naturschützer. Das von der konservativen PP regierte Rathaus will hier einen Parkplatz für 120 Autos einrichten. Dazu rate ein von der Gemeinde in Auftrag gegebenes Gutachten, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Die linke Opposition kritisiert die Pläne. Solch ein Parkplatz würde dazu führen, dass der Naturstrand künftig noch stärker überlaufen sei. Außerdem sei es nicht in Ordnung, dass den Auftrag für das Gutachten ausgerechnet eine Firma der PP-Politikerin Neus Lliteras ausgeführt habe. /tg