Mehr Polizisten in Palma und an den umliegenden Stränden: Bürgermeister José Hila (Sozialisten, PSOE) setzt in der erwarteten Rekordsaison auf Mallorca auf deutlich mehr Beamte als noch im Jahr zuvor. Insgesamt 136 Polizisten sollen ab dem 23. Mai bis zum 23. Oktober im Zentrum, am Paseo Marítimo und an der Playa de Palma für die Urauber im Einsatz sein. Das sind 94 zusätzliche Beamte.

Im vergangenen Jahr hatte die Stadtverwaltung die Polizei mit 42 zusätzlichen Beamten verstärkt. "Das schien mir aber zu wenig angesichts der vielen Touristen, die in diesem Sommer kommen werden", sagte Hila während einer Pressekonferenz. Er wolle, dass Palma als Touristenziel weiterhin beliebt bleibt. "Dazu gehört auch, dass öffentliche Dienste wie der der Sicherheit funktionieren."

Die neuen Dienstpläne der Polizisten sind flexibel und passen sich an die Touristenströme an. Dabei wird vor allem nachts deutlich aufgestockt, wie Polizeichef José Antonio Bravo mitteilte. Er sieht die größte Herausforderung darin, die verschiedenen Touristenziele der Stadt und am Strand abzudecken. Schließlich seien nicht nur Palmas Strände für Touristen attraktiv.

Keinerlei Verständigungsprobleme

"Wir müssen uns an die neue Realität im Tourismus anpassen", sagte Bravo. Damit meinte er auch die Kreuzfahrttouristen, die in großen Mengen in die Stadt strömen und sich dort an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten - etwa der Kathedrale - stapeln. Allein am Dienstag (3.5.) lagen acht Schiffe mit etwa 22.000 Urlaubern im Hafen. Die Stadt hatte schon zuvor bekanntgegeben, dass sie die Kreuzfahrer etwa mit anderen Buslinien besser über die Stadt verteilen will.

Wegen Verständigungsproblemen macht sich Bravo keine Sorgen. "Drei Dolmetscher sind tagsüber in Palma stationiert." Zudem könnten die meisten Beamten zumindest Englisch. Außerdem sei eine Informationskampagne geplant. So würden beispielsweise Flugblätter in verschiedenen Sprachen verteilt, auf denen die Verhaltensregeln erklärt werden.

Bürgermeister Hila betonte, dass die Neustrukturierung des Polizeidienstes nicht nur dazu diene, das Verhalten einiger weniger Touristen an der Playa de Palma in den Griff zu bekommen. "Wir gehen damit auch gegen Regelverstöße vor, die schon jahrelang existieren."

Erst am Sonntag (1.5.) hatte die Ortspolizei die traditionelle Ballermann-Polonaise unterbunden. Sie drohte dem veranstaltendem Wirt mit Geldbußen. Die Polonaise wurde kurzerhand in einen Taxi-Korso umfunktioniert.

Im März hatte die Stadt Abschnitte der Playa de Palma zu einer sogenannten Interventionszone erklärt, in der keine Alkoholgelage mehr toleriert werden sollen. In diesen Gebieten werde nicht nur der Alkoholkonsum auf offener Straße verboten, sondern auch der Verkauf von alkoholischen Getränken zwischen Mitternacht und acht Uhr morgens in Geschäften, Automaten sowie auf der Straße, hieß es in der Pressemitteilung im März. /zim