Der mutmaßliche russische Mafioso Alexander Romanov hat bei seinem Prozess auf Mallorca eine Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten akzeptiert. Gleichzeitig wird er sein Hotel auf Mallorca als Entschädigung in Zahlung geben. Damit wendet der Hauptangeklagte im Romanov-Prozess die von der Staatsanwaltschaft geforderte Haftstrafe von 17 Jahren ab und erreicht das Fallenlassen der Klage gegen seine Schwiegereltern. Diese erschienen als Strohmänner in einigen der Firmen und saßen deshalb mit auf der Anklagebank.

Romanov und weiteren elf Angeklagten werden Geldwäsche im großen Stil, Bildung einer kriminellen Vereinigung, mehrere Delikte im Arbeitsrecht sowie Urkundenfälschung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft forderte insgesamt eine Haftstrafe von 76 Jahren sowie Geldstrafen in Höhe von 156 Millionen Euro.

Beim Prozessauftakt am 6. Mai hatte sein Verteidiger zunächst die Rechtmäßigkeit der ermittelten Beweismittel angefochten. Mit der Abhörung der Telefonate seines Mandanten habe man ohne begründeten Anfangsverdacht gehandelt.

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Der mutmaßliche Mafioso war 2013 in einem Hotel in Peguera festgenommen worden, das er gekauft hatte. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. Bis zum Prozessauftakt bestritt er jegliche Schuld: "Ich habe mein Geld ehrlich verdient", beteuerte er mehrfach. /tg

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