Die Stadtverwaltung von Palma will in zwei Wochen damit beginnen, die angekündigten Strafen gegen Saufgelage an der Playa de Palma zu verhängen. Derzeit würden Informationsplakate vorbereitet. Sobald diese aufgehängt seien und somit die Playa als spezielle Interventionszone gekennzeichnet sei, werde man die Geldbußen verhängen, kündigte Bürgermeister José Hila (PSOE) bei einem Pressetermin am Samstag (30.4.) am "Ballermann sechs" an.

Die Strafen können theoretisch bis zu 3.000 Euro betragen - aber auch in vergangenen Jahren waren Offensiven gegen den Sauftourismus mit großen Worten angekündigt worden.

Verbot von Saufgelagen: zehn Fragen, zehn Antworten

Mit dem Pressetermin, an dem auch der balearische Tourismusminister Biel Barceló (Més per Mallorca) sowie weitere Vertreter der politischen Institutionen teilnahmen, reagiert die Politik auf Mallorca auf die Kritik von Anwohnern, die sich über Exzesse an der Promenade am Wochenende zuvor beschwert hatten. "Wir wollen keinen Sauftourismus", stellte Bürgermeister Hila dar, "wir sind entschlossen, damit aufzuräumen". Deswegen habe man auch das Polizeiaufgebot bereits jetzt für Anfang Mai verstärkt, nicht wie in früheren Jahren zum Juni.

Die Exzesse beeinträchtigten das Leben der Anwohner und schädigten dem Image von Mallorca. Deswegen werde man mit allen rechtlich zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Saufgelage auf öffentlichem Grund vorgehen. Das gelte auch für die am Sonntagmittag (1.5.) geplante Ballermann-Polonaise. Auf die Frage, ob man diese verhindern werde, antwortete Hila: "Wir werden ein strenges Auge darauf haben und bei Verstößen die Organisatoren bestrafen". Beim Veranstalter heißt es unterdessen, dass die Polonaise, die im übrigen von der Stadtverwaltung genehmigt sei, wie geplant über die Bühne gehe.

Die Definition von Saufgelagen unterliege im übrigen den Ordnungshütern, so Hila - diese müssten entscheiden, ab wann ein Problem vorliege und die öffentliche Ordnung gestört sei.

Die Schuld für das Treiben in der Vorwoche an der Playa nahm unterdessen der Ballermann-Künstler Ikke Hüftgold auf sich. Die Veranstaltung sei "außer Kontrolle geraten", heißt es auf Facebook. Man habe sich deswegen entschuldigt und bei der Stadtverwaltung klargestellt, dass nicht der "Bierkönig" der Veranstalter gewesen sei, der am vergangenen Wochenende Saisonopenig feierte.

Tourismusminister Barceló kritisierte zudem die Werbung des deutschen Reiseveranstalters Tui, der auf seiner Website Partytourismus an der Promenade der Playa de Palma beworben hatte. Man habe inzwischen mit dem Unternehmen gesprochen, das auch umgehend reagiert habe. /ff