Der balearische Umweltschutzverband Gob hat nach dem Bekanntwerden der voraussichtlichen Passagierzahlen in diesem Sommer auf dem Flughafen von Mallorca "Sofortmaßnahmen zur Begrenzung der Übernachtungskapazitäten" gefordert. "Von der Vollauslastung zum Kollaps ist es nur ein Schritt", heißt es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag (31.3.) angesichts eines Anstiegs der Passagierzahlen um 16 Prozent.

Die natürlichen Ressourcen wie etwa das Grundwasser seien am Limit. Die Landesregierung habe trotz der Überfüllung im vergangenen Jahr keine Maßnahmen auf den Weg gebracht, so die Kritik, die Situation auf dem Markt der Ferienwohnungen sei völlig außer Kontrolle geraten.

Der Gob spielt damit auf die Ankündigung der balearischen Linksregierung an, den Markt der Ferienapartments zu regulieren. Bislang ist das nur für alleinstehende Einfamilienhäuser der Fall. Zahlreiche Apartments werden jedoch über Vermittlungsportale ebenfalls an Urlauber vermietet, obwohl "touristische Dienstleistungen" sowie die touristische Vermarktung im Fall von Apartments eigentlich nicht zulässig sind.

Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol verwies unterdessen darauf, dass man keinerlei Limit für die Zahl der Urlauber plane - was auch schwer umzusetzen wäre - sondern stattdessen versuchen wolle, diese stärker auf das ganze Jahr zu verteilen. Die große Zahl von Urlaubern während der Hochsaison habe Probleme für die Infrastruktur, den Arbeitsmarkt sowie die natürlichen Ressourcen zur Folge.

Der Gob kritisiert unterdessen auch eine Zunahme bei den Hotelbetten durch die Politik der konservativen Vorgängerregierung. Insgesamt seien 7.000 Touristenplätze legalisiert worden, 3.000 weitere könnten an der Playa de Palma hinzukommen. /ff