Kurz vor Inkrafttreten der Tourismussteuer auf Mallorca am 1. Juli hat der balearische Tourismusminister Biel Barceló (Més per Mallorca) die Ergebnisse einer Auftragsstudie zu den Auswirkungen der Abgabe vorgestellt. Die Gebühr komme dem Bruttoinlandsprodukt der Balearen zugute und schaffe in Folge der geplanten Investitionen in Umwelt- und Infrastrukturprojekte zahlreiche Arbeitsplätze, so Barceló.

Die knapp 17.000 Euro teure Studie einer Consultingfirma stellt zunächst fest, dass man bislang in keinem Fall einen klaren Zusammenhang zwischen der Einführung einer Touristensteuer und einem Rückgang der Urlauberzahlen festgestellt habe. Unter anderem in Kroatien oder Katalonien habe eine solche Abgabe keine negativen Konsequenzen gehabt, hieß es auf einer Pressekonferenz am Montag (27.6.). Die Entwicklung der Urlauberzahlen hänge vielmehr von Faktoren im Quellmarkt wie etwa dem verfügbaren Einkommen ab.

Die Studie verweist zudem darauf, dass die Touristensteuer nur etwas mehr als ein Prozent der durchschnittlichen täglichen Ausgaben eines Urlaubers ausmache. Selbst im Fall negativer Auswirkungen - im schlimmsten Fall gehe die Nachfrage um 0,8 Prozent zurück - würden diese durch die voraussichtlichen Einnahmen in Höhe von knapp 76 Millionen Euro jährlich wettgemacht. Es ergebe sich so eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um knapp 16 Millionen Euro und die Schaffung von rund 700 neuen Arbeitsplätzen.

Touristensteuer auf Mallorca: zehn Fragen, zehn Antworten

Für die Hoteliers geht diese Rechnung nicht auf. Eine Steuer schaffe erstmal keine Arbeitsplätze, kritisierte die Verbandsvorsitzende Inmaculada Benito. Schließlich leide auch die Bauwirtschaft, sobald die Hoteliers weniger Gewinne erzielten. Benito stellte zudem die unpräzise Methodik der Studie in Frage. /ff