Rund hundert Anwohner haben sich am Donnerstag (30.6.) vor dem Rathaus in Alcúdia im Nordosten von Mallorca versammelt, um den neuesten Fall von Gewalt gegen Frauen auf Mallorca zu verurteilen. Das 34-jährige Opfer, das von ihrem Mann mit Benzin übergossen und angezündet worden war, wird derzeit in einem Spezialkrankenhaus in Barcelona behandelt. Dorthin war die Frau am Mittwochabend geflogen worden, nachdem sie ausreichend stabilisiert werden konnte. Sie hatte Verbrennung an 80 Prozent der Körperoberfläche erlitten, ihr Zustand gilt weiterhin als kritisch.

Ermittler untersuchten unterdessen am Donnerstag den Tatort, ein Landhaus zwischen Alcúdia und der Siedlung Mal Pas. Der geständige Täter sitzt in Untersuchungshaft und sollte am Freitag (1.7.) dem Richter vorgeführt werden. Wie inzwischen bekannt wurde, war der 37-Jährige bereits von einem anderen Opfer angezeigt worden.

Die Tat hatte sich am Mittwochmorgen ereignet. Trotz schwerster Verbrennungen war es der Frau gelungen, die Flammen an ihrem Körper mit einer Decke zu ersticken und zusammen mit ihrem zweijährigen Sohn durch das Fenster des Hauses zu fliehen. Dieses Jahr sind auf Mallorca bereits drei Frauen von ihren Lebensgefährten ermordet worden. /ff