Ärzte in Barcelona kämpfen um das Leben einer 32-jährigen Frau, die am Mittwoch (29.6.) zwischen Alcúdia und der Siedlung Mal Pas von ihrem Mann mit Benzin übergossen und in Brand gesteckt worden war. Nach Angaben der Guardia Civil auf Mallorca ereignete sich die Tat gegen 7 Uhr morgens in einem Landhaus, in dem das Paar zusammen mit einem zweijährigen Sohn wohnte.

Trotz schwerster Verbrennungen gelang es der Frau, die Flammen an ihrem Körper mit einer Decke zu ersticken und zusammen mit dem Zweijährigen durch das Fenster des Hauses zu fliehen. Eine Nachbarin im Camí de s´Hort dels Moros sah die Frau mit schwarz verbranntem Gesicht und dem Sohn auf dem Arm und hörte sie rufen: „Alarmieren Sie die Polizei!" Dann stieg die Schwerverletzte ins Auto, fuhr ihr unverletztes Kind in Sicherheit zu ihren Eltern und ließ sich anschließend vom Rettungswagen ins Landeskrankenhaus Son Espases bringen. Am Nachmittag sollte sie in eine Spezialklinik in Barcelona geflogen werden. Bei Redak­tionsschluss am Mittwochabend war der Gesundheitszustand der Frau kritisch. Mehr als 80 Prozent der Haut waren verbrannt.

Die Guardia Civil nahm den 37-jährigen Lebensgefährten der Frau fest. Die Polizisten trafen ihn mit einer Bierdose in der Hand an. Bei Ankunft der Beamten rief er „Tötet mich!" und warf sich vor das fahrende Auto. Die Feuerwehr löschte die Flammen in dem in Brand geratenen Zimmer der Frau.

Dieses Jahr sind auf Mallorca bereits drei Frauen von ihren Lebensgefährten ermordet worden. Der Gemeinderat von Alcúdia und die Landesregierung haben an diesem Donnerstag (30.6.) um 12 Uhr zu einem Schweigemarsch im Carrer Major in Alcúdia aufgerufen. /tg