Der wegen Kindesmissbrauch und Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagte Ex-Pfarrer von Can Picafort, Pere Barceló, hat beim Prozessauftakt am Montagvormittag (4.7.) seine Tat gestanden. Er "bereue zutiefst", ab dem Jahr 1997 eine damals zehn Jahre alte Messdienerin mindestens 20 Mal zu Oralsex gezwungen und wiederholt vergewaltigt zu haben.

Das kranke und kriminelle Verhalten habe 1997 begonnen, als er das Mädchen bei einem Diavortrag in der Gemeinde auf seinen Schoß gesetzt und das Kind dabei in sexueller Absicht angefasst habe. Später habe er das Mädchen mehrere Male mit in sein Schlafzimmer im Gemeindehaus genommen und dort vergewaltigt. Beim Verhör durch den Staatsanwalt bejahte der ehemalige Priester auch die Frage, ob sich das Mädchen gegen die Handlungen gewehrt habe.

Wegen des Geständnisses und der offensichtlichen Reue reduzierte die Staatsanwaltschaft das geforderte Strafmaß von 42 auf sechs Jahre. Der Priester erklärte, dass er "dieser Frau und ihrer Familie jetzt und in Zukunft das Beste wünsche".

Die Diözese hatten den Priester bereits 2013 nach einer internen Untersuchung für schuldig befunden und ihn in einer für Spanien einmaligen Entscheidung exkommuniziert. Es handelt sich um den ersten Geistlichen auf Mallorca, den eine Haftstrafe wegen Kindesmissbrauchs erwartet. /tg