Der irische Urlauber, der am Mittwochabend (17.8.) in Costa de la Calma im Südwesten von Mallorca auf offener Straße niedergeschossen wurde, war offenbar das Opfer einer Verwechslung. Der Täter hatte es nach ersten Erkenntnissen der Guardia Civil auf das Mitglied eines irischen Mafia-Clans abgesehen, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Hintergrund ist offenbar eine Fehde zwischen zwei Drogen- und Waffenschmuggler-Banden, die bereits mehrere Todesopfer gefordert hat, unter anderem auch an der Costa del Sol.

Bei dem Opfer handelt es sich um einen 41-Jährigen, der im Rathaus von Dublin angestellt ist und offenbar keine Verbindung zu den Banden hat. Er wurde in Gegenwart seiner Frau und seiner drei Kinder mit einem Schuss in den Rücken ermordet. Die Kugel wurde aus einer Entfernung von wenigen Metern abgeschossen und hatte schwerste innere Verletzungen zur Folge, wie die Autopsie inzwischen ergeben hat. Für weitere Schüsse, von denen Augenzeugen berichtet hatten, fanden sich keine Hinweise.

Der Täter trug ein blaues Sweatshirt und eine Kapuze. Dem Opfer näherte er sich von hinten und flüchtete nach dem Schuss in Richtung Strand. Eine Sicherheitskamera hat laut "Diario de Mallorca" zwar nicht die Tat gefilmt, aber die Sekunden davor.

Der Mann, auf den es der Täter in Wirklichkeit abgesehen haben soll, gehörte offenbar zum Bekanntenkreis des Opfers - in welcher Beziehung sie zueinander standen, wird derzeit untersucht. Die beiden sollen sich sehr ähnlich gesehen haben. Bei dem eigentlich vom Täter anvisierten Mann soll es sich um einen 38-Jährigen handeln, der seit mehreren Monaten in Costa de la Calma wohnt. Es wird vermutet, dass er sich hierhin abgesetzt hat, weil er bereits eine Vergeltungstat befürchtete.

Die Angehörigen des Opfers verließen unterdessen am Donnerstag ihr Hotel und wurden dabei von bewaffneten Beamten der Guardia Civil eskortiert. Das Rathaus von Calvià bezeichnete die Gewalttat in einer Pressemitteilung als "Einzelfall", die Gemeinde sei ein sicheres Ferienziel. /ff