Die Guardia Civil auf Mallorca hat neun Personen festgenommen, nachdem am Freitagmorgen (23.9.) an der Südküste der Insel ein verlassenes Flüchtlingsboot entdeckt wurde. Die Polizei startete in den Morgenstunden eine Suchaktion, als sie in den Felsen der Bucht Cala Pi (Gemeinde Llucmajor) ein Holzboot fand.

"Es handelt sich um ein kleines Boot", bestätigte ein Sprecher der Guardia Civil gegenüber der MZ. Man schätzt, dass nicht wesentlich mehr Personen als die bislang festgenommenen darauf Platz hatten. Obwohl die Suche fortgesetzt werde, sei also nicht davon auszugehen, dass noch viele weitere Festnahmen folgen.

Die festgenommenen Personen stehen im Verdacht, illegal von Algerien nach Spanien eingereist zu sein. Sie wurden zunächst in der Wache der Guardia Civil in Llucmajor festgehalten. Am Freitagnachmittag sollen sie der Nationalpolizei übergeben werden. Ein Richter werde dann vermutlich die Einweisung in ein Auffanglager auf dem Festland veranlassen. "Dafür kommen wahrscheinlich die Lager in Valencia oder Barcelona in Frage", erklärte eine Sprecherin der Nationalpolizei.

Das weitere Schicksal der mutmaßlich illegalen Einwanderer hängt dann von der Prüfung der Personalien, der Staatsangehörigkeit und den entsprechenden bilateralen Abkommen mit den Herkunftsländern ab. /tg