Die frühere Präsidentin des Inselrats von Mallorca, Maria Antònia Munar, hat im Verfahren um den Korruptionsskandal "Can Domenge" am Montag (3.10.) ein umfassendes Geständnis vor Gericht abgelegt. Sie räumte ein, dass sie im Rahmen der Ausschreibung für den Bau einer gleichnamigen Luxussiedlung in Palma 4 Millionen Euro von dem Unternehmen Sacresa gefordert habe. "Ich gestehe, dass es Korruption gab, und es tut mir sehr leid", so Munar.

Die früher mächtigste Politikerin sitzt nach zwei Korruptionsprozessen bereits im Gefängnis, weitere Prozesse stehen aus. "Ich bin nicht nur meiner Freiheit beraubt, ich bin auch politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich tot", so Munar vor den Geschworenen.

In dem Prozess geht es um die Manipulation des Ausschreibungsverfahrens. Wegen Bestechlichkeit fordern die Staatsanwaltschaft sowie der Inselrat als Nebenkläger vier Jahre Haft sowie eine Geldstrafe über 7 Milliionen Euro. Ein geplanter Deal zwischen Anwälten und Staatsanwaltschaft über Strafmilderung im Zuge eines Schuldeingeständnisses war im Vorfeld nicht zustande gekommen.

Nach den bisherigen Prozessen sei sie wirtschaftlich ruiniert, so die frühere Vorsitzende der zwischenzeitlich wegen Korruption aufgelösten Regionalpartei Unió Mallorquina. Zur Wiedergutmachung des Schadens habe sie mit Hilfe von Familienangehörigen 150.000 Euro zusammengetragen und zur Verfügung gestellt. "Es tut mir alles sehr leid, ich habe alles für die Partei getan." /ff