Das sogenannte Feuerbakterium hat Mallorca erreicht. Allerdings handelt es sich dabei bislang um eine relativ harmlose Unterart des Schädlings, der etwa in Italien schon Zehntausende Olivenbäume zerstört hat und gegen den bislang kein Mittel bekannt ist.

Wie erst jetzt bekannt wurde, stellten Biologen des balearischen Umweltministeriums im Oktober bei einer Routineuntersuchung in einer Gärtnerei in Porto Cristo den Befall an drei Kirschbäumen fest. Fachleute kennen den Krankheitserreger, der eine Vielzahl von Pflanzen befallen kann, unter dem lateinischen Namen Xylella fastidiosa. Es ist das erste Mal, dass das Bakterium in Spanien nachgewiesen wird.

Die auf Mallorca festgestellte Unterart sei ein Erreger, der bislang ausschließlich Kirschbäume oder Oleander-Pflanzen befalle, so das Umweltministerium auf einer am Donnerstag (10.11.) einberufenen Pressekonferenz. Es handele sich also nicht um die in Italien umgangssprachlich „Olivenbaum-Ebola“ genannte Plage,

Vertreter von mallorquinischen und spanischen Bauernverbänden zeigten sich dennoch höchst alarmiert. Die Bäume waren bereits 2012 von einer Gärtnerei in Tarragona (Katalonien) auf die Insel gekommen. Wohl um nicht den Eindruck aufkommen zu lassen, man habe bei der Vorbeugung geschlampt, legte das Umweltministerium Statistiken über knapp 320 im Laufe der vergangenen zwei Jahre inselweit entnommenen Proben vor. Sie alle seien negativ ausgefallen.

Um eine weitere Ausbreitung des Bakteriums zu verhindern, sollen nun sämtliche mögliche Trägerpflanzen in einem Umkreis von 100 Metern zerstört werden. Zudem würden in einem Radius von zehn Kilometern rund um Porto Cristo Proben bei anfälligen Pflanzen entnommen. Auf Grundlage der Ergebnisse müsse man weitere Schritte erwägen. /tg/ck

Aktualisierte Fassung vom 15.11.