Die am Mittwochvormittag (16.11.) gegen 10.30 Uhr in ihrer Wohnung in Palma tot aufgefundene Frau, Celia Navarro Miguel, war zum Zeitpunkt der Entdeckung bereits mindestens zwölf Stunden tot. Sie starb am Dienstag durch Erwürgen. Die 56-Jährige hatte außerdem mehrere heftige Schläge mit verschiedenen schweren Gegenständen auf den Kopf erhalten. Diese stellten aber nicht die Todesursache dar. Das sind die ersten Ergebnisse der Untersuchung der Leiche, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Freitag (18.11.) veröffentlicht.

Die Leiche der 56-jährigen Frau, Mutter von fünf Kindern, war am Mittwoch von der Polizei in der Wohnung aufgefunden worden, die sie zusammen mit ihrem 50-jährigen Mann, dem mutmaßlichen Mörder, bewohnte. Eine Tochter hatte wohl aufgrund eines üblichen Verdachts den Notruf verständigt, nachdem sie seit dem Vortag keinen Kontakt mehr mit der Mutter hatte.

Hintergrund: Wenn der Mörder im Haus lauert

Beim Auffinden der Leiche saß ihr Lebensgefährte regungslos auf dem blutüberströmten Boden der Wohnung in Palma Stadtviertel Son Cotoner. Den Polizisten gegenüber gab er an, seine Frau mit einer Teekanne geschlagen zu haben. Anschließend hatte er anscheinend versucht Selbstmord zu begehen. Die Pulsadern waren angeritzt, der Mann - studierter Psychologe und Musik- und Ethiklehrer an einer Schule in Son Cotoner - hatte außerdem Tabletten geschluckt. Der geständige Täter wurde am Donnerstag (17.11.) aus dem Krankenhaus entlassen und befindet sich vorläufig in Haft.

Am Donnerstagmittag hielten Bürger und Politiker mehrere Schweigeminuten vor dem Rathaus von Palma und anderen Institutionen ab. Am Nachmittag fand eine Demonstration gegen Gewalt an Frauen auf der Plaza España statt.

Fotogalerie: Betroffenes Schweigen und wütender Lärm gegen Gewalt an Frauen

Der Inselrat von Mallorca beschloss ein neues Trauerprotokoll für ermordete Frauen. Künftig werden bei jedem weiteren Todesfall durch häusliche Gewalt verschiedene symbolische Gesten daran erinnern, dass es die Aufgabe der gesamten Gesellschaft und ihrer Institutionen ist, die mörderische Gewalt zu stoppen. /tg