Zugezogene Schüler haben es auf Mallorca und den Nachbarinseln deutlich schwerer als einheimische. Jeder dritte außerhalb Spaniens geborene Jugendliche bricht die Schule vor Beendigung der zehnten Klasse (auf Spanisch "cuarto de ESO") ab und bleibt somit ohne ESO-Abschluss. Der Prozentsatz der Schulabbrechern ist damit bei Zugezogenen etwa doppelt so hoch wie bei Einheimischen, wie aus dem Jahresschulbericht hervor, den die Balearenregierung am Mittwoch (23.11.) vorlegte.

Im 13. Jahresbericht des Bildungsministerium wurde in den Statistiken erstmals explizit zwischen innerhalb oder außerhalb Spaniens geborenen Schülern unterschieden. Während die erstgenannte Gruppe zu 85 Prozent den Abschluss der weiterführenden Schule schafft, sind es bei der zweitgenannten Gruppe nur 68 Prozent. Dies wird in dem Bericht auf verschiedene Gründe zurückgeführt, darunter mögliche Sprachbarrieren sowie familiäres Umfeld und Eingewöhnungsprobleme.

Es wäre allerdings falsch, die im spanienweiten hohe Schulabbrecherquote auf den Balearen auf die hohe Zahl von Einwanderern zu schieben, erklärte Sozialgeograf Lluís Vidaña bei der Präsentation des von ihm erstellten Berichts. Von den Schulabbrechern gehöre nur jeder zehnte in die Gruppe der Einwanderer.

Seit Jahren schneidet die Schülerschaft der Balearen in nationalen und internationalen Statistiken auffällig schlecht ab. Im vergangenen Jahr ging die Quote der Abbrecher jedoch langsam zurück. /tg