Der Unmut über die Massifizierung des Tourismus auf Mallorca kanalisiert sich in diesen Tagen in einem Manifest. Eine Bürgerinitiative aus 150 engagierten Bürgern - Ärzte, Musiker, Architekten, Biologen, Bauern und Universitätsprofessoren - präsentierten am Freitag (16.9.) vor der Kathedrale von Mallorca ein Manifest unter dem Motto "Ohne Limits keine Zukunft" (im mallorquinischen Original "Sense límits no hi ha futur).

Das auf der Website auch auf Deutsch einsehbare Manifest stellt fest: "Die Balearen werden vom zunehmenden Massentourismus und der ausufernden Bebauung immer mehr verschlungen. Der Rhythmus der Zerstörung des Landes, der Landschaft, des Lebensraumes vieler Menschen ist mittlerweile unerträglich. Viele Ökosysteme, die über Jahrhunderte das Leben auf den Inseln ermöglicht haben, werden in Siedlungen verwandelt." Das Manifest ruft für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus auf den Inseln auf.

Am Montagvormittag war die Zahl der Unterstützer bereits auf über 1.500 gestiegen. Im Kreis der Befürworter der Initiative finden sich nicht nur typisch mallorquinische Nachnamen wie Amengual, Colom oder Tugores. Namen wie Höntzsch, Verbruggen, Weber und Woodward zeigen, dass sich auch Zugezogene vom wachsenden Tourismus bedroht fühlen. /tg