Ein gutes Jahr nach Amtsübernahme hat sich der neue Bürgermeister von Manacor, Pedro Rosselló (PP), am Montag (12.12.) per Ratsbeschluss sein eigenes Gehalt kräftig erhöht. Mit der Stimmenmehrheit der Konservativen und unter Protest der Opposition sowie zahlreicher Demonstranten stimmte der Stadtrat zu, das Jahresgehalt des Bürgermeisters von bisher 36.000 Euro um 36 Prozent auf 49.000 Euro anzuheben. Neben der PP stimmten auch die Ratsmitglieder von El Pi und AIPC zu.

Vor dem Rathaus hatten sich etwa 70 Bürger versammelt, um lautstark gegen die Maßnahme zu protestieren. Auch die Debatte im Rathaus wurde mehrfach durch Lärm und laute Zwischenrufe unterbrochen.

Die Gemeinderätin für Finanzen, Maria Anònia Sansó, hingegen verteidigte die Maßnahme. Das neue Gehalt läge innerhalb der Empfehlungen des spanischen Städtetages (Federación Española de Municipios y Provincias, FEMP). Und es gebe durchaus kleinere Ortschaften, in denen die

Bürgermeister mehr verdienten.

Carles Grimalt, Vertreter der Oppositions-Liste Volem Manacor, kritisierte die Gehaltserhöhung heftig. Es gebe dafür keine Grundlage. "Ich könnte es vielleicht verstehen, wenn hier im Ort alles perfekt laufen würde und niemand Probleme hätte, aber das ist nicht der Fall", polterte Grimalt und bekam Unterstützung von der sozialistischen Ratsfrau Amanda Fernández (PSOE): Zu einem Zeitpunkt, zu der größte Teil der Bürger weniger verdiene, komme so eine Gehaltserhöhung "höchst ungelegen". /tg