Die Balearen-Regierung sucht einen Kompromiss im Streit um die Parkplätze am neuen Naturschutzgebiet rund um den beliebten Strand Es Trenc auf Mallorca. Das Umweltministerium schlägt den Fraktionen im Regionalparlament eine Änderung des Gesetzentwurfs zum Schutzgebiet vor, über den die Abgeordneten in Kürze in zweiter Lesung debattieren werden, um ihn anschließend zu verabschieden.

Der von den Behörden geschlossene Privatparkplatz Na Tirapèl (auch unter dem Namen "Es Cremat" bekannt) soll demnach in verkleinerter Form wieder eröffnet werden. Allerdings unter strengen Auflagen: Erstens müsste die Zahl der Stellplätze von 1.000 auf 400 reduziert werden. Zweitens müsse sich der Besitzer um die Renaturierung der durch den Autoverkehr der Vergangenheit entstandenen Schäden kümmern. Auf diese Weise könnte die Enteignung des Gebiets verhindert und gleichzeitig für dessen Schutz sorgen, argumentierte Umweltminister Vicenç Vidal.

Die Gesamtzahl von 1.500 Parkplätzen rund um den Strand Es Trenc bliebe von dieser Gesetzesänderung unberührt. Allerdings müssten der Grenzverlauf und die Zufahrten zum Naturschutzgebiet neu geregelt werden, da der Privatparkplatz Na Tirapèl nach den bisherigen Plänen mitten im Schutzgebiet liegen würde.

Der Naturschutzverband Gob reagierte enttäuscht auf den Änderungsvorschlag des Umweltministeriums. Bei Na Tirapèl handele es sich um den für die Natur schädlichsten Parkplatz in dem Gebiet. Der Gob forderte die Abgeordneten, insbesondere die der Linkspartei Podemos, von deren Stimmen die Regierungskoalition abhängig ist, dazu auf, gegen den Antrag zu stimmen. /tg