Der wegen des Korruptionsskandals um den Disco-Konzern Cursach verhaftete Chef des Tanzclubs Tito‘s, Jaime Lladó, bestreitet Berichte der spanischen Medien, nach denen es in seiner Diskothek wilde Partys für korrupte Polizisten gegeben haben soll. „Es hat nie auch nur eine einzige Party mit Polizisten, Drogen und Prostituierten im Tito‘s stattgefunden“, erklärte Lladó wörtlich gegenüber der MZ-Schwesterzeitung „Diario de Mallorca“.

Lladó war am Mittwoch (15.3.) als Verdächtiger im Korruptionsfall um das Unternehmen Cursach festgenommen, verhört und anschließend unter Auflagen freigelassen worden.

Unterdessen sitzt der Hauptverdächtige Bartolomé Cursach nach wie vor in Untersuchungshaft. Der Besitzer zahlreicher Discos - darunter Tito‘s, Megapark, Pachá und BCM - war am 28. Februar festgenommen und am 3. März inhaftiert worden. In der vergangenen Woche ließen seine Anwälte die Frist verstreichen, um Einwände gegen die Untersuchungshaft einzulegen, zumal ein Großteil der Ermittlungsakten noch immer unter Verschluss sei.

Ermittlungsrichter Manuel Penalva hatte die Haft wegen Fluchtgefahr und der möglichen Bedrohung von Zeugen angeordnet. So sagte einer der belastenden Zeugen, der ehemalige Leiter der Diskothek Pachá Angel Ávila, am Donnerstag (16.3.) vor Gericht aus, er habe wiederholt Drohungen per Nachricht auf sein Handy erhalten.

Die Verhöre von Beschuldigten und Zeugen im Fall Cursach bringen tagtäglich neue Einzelheiten ans Tageslicht. Es geht dabei um ein mutmaßliches Korruptionsgeflecht aus Unternehmern des Nachtlebens rund um die Bucht von Palma, Polizisten, Politikern und Mitarbeitern in den Rathäusern von Palma und Calvià. /tg