Der Streit um Straßencafés auf Mallorca geht weiter. Die Außenbewirtung von Cafés und Restaurants in Palma soll deutlich stärker limitiert werden. Ein Entwurf für eine neue Verordnung sieht vor, dass der Mindestabstand zwischen Tischen und Stühlen einerseits und Laternen, Zebrastreifen oder Hauseingängen andererseits von zwei auf drei Meter erhöht werden soll. Die Gas­tronomen fürchten, dass rund ein Drittel der "terrazas" wegfallen könnte.

In der Balearen-Hauptstadt gebe es aktuell 1.782 Lokale mit Außenbewirtung. Palma werde dadurch zu einer "fröhlichen und lebendigen Stadt", erklärte Branchen-Sprecher Alfonso Robledo. Die neue Verordnung sei diesbezüglich "ein Todesstoß". Außerdem könnten auf diese Weise eine Vielzahl von Arbeitsplätzen verloren gehen, so Robledo.

Neben dem Streitpunkt um die Außenbewirtung geht es in der Verordnung auch um die Uhrzeiten, zu denen im Freien bedient werden dürfe. In den Monaten November bis April solle an den Abenden vor Werktagen nur noch zwischen 8 und 23 Uhr vor der Tür getrunken und gespeist werden. An den Abenden vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen dürfe bis Mitternacht draußen serviert werden. Bei der Stadtverwaltung betonte man, dass es sich bei dem bisherigen Text um einen Entwurf handele, der noch nicht in Stein gemeißelt sei.

Damit entflammt der Streit um die Politik des Rathauses in Bezug auf die Straßencafés erneut. 2015 führte die Stadt eine Bürgerbefragung durch, ob es auf dem Borne-Boulevard weiterhin Straßencafés geben solle. Am Ende stimmten die Einwohner dafür, die Aufregung der Gastronomen ebbte ab. /tg