Ein Mallorca-Deutscher ist wegen Vergewaltigung eines Jugendlichen zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht in Palma sah es laut dem am Freitag (24.3.) veröffentlichten Urteil als erwiesen an, dass der 42-Jährige im Jahr 2015 einen 14-Jährigen unter Druck setzte, um mit ihm Pornofilme zu schauen und sexuelle Handlungen bis hin zum Geschlechtsverkehr zu erdulden.

Der Verurteilte muss Schmerzensgeld in Höhe von 12.000 Euro zahlen und darf sich für einen Zeitraum von 30 Jahren nicht dem Opfer nähern. Nach Verbüßung der Haftstrafe soll der Deutsche zudem acht Jahre lang überwacht werden.

Der Verurteilte hatte laut dem Richterspruch seine Situation als Mitarbeiter einer Nichtregierungsorganisation ausgenutzt, um das Vertrauen des Minderjährigen und dessen Mutter zu gewinnen. Der Jugendliche wohnte zunächst bei seiner alleinerziehenden Mutter und seiner achtjährigen Schwester. Aus Geld- und Platznot willigte die Mutter ein, dass der Junge vorübergehend bei dem nun Angeklagten einzog.

Der Junge hatte dort mit dem Angeklagten zusammen in einem Bett geschlafen und wurde laut dem Urteil nach und nach unter Druck gesetzt, sexuelle Praktiken zu erdulden. Dabei wurde er mit der Drohung erpresst, dass andernfalls seiner Mutter und seiner Schwester etwas Schlimmes geschehen werde.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte hatte bereits zwischen 2011 und 2015 wegen sexuellen Missbrauchs im Gefängnis gesessen. Das Gericht ordnete zudem Ermittlungen über einen weiteren möglichen Missbrauchsfall an, über den ein Minderjähriger bei dem Prozess aussagte.