Die Gewaltmeldungen aus den Gefängnissen auf Mallorca reißen nicht ab. Nach einem anscheinend absichtlich gelegten Brand in einer der Gefängniszellen musste ein Flügel des Gebäudes evakuiert werden. Der mutmaßliche Brandstifter nutzte dabei die Gelegenheit, mehrere Wärter anzugreifen. Dabei verletzte er eine Gefängniswärterin an der Hand.

Der nun bekannt gewordene Vorfall ereignete sich am Donnerstagmorgen (23.3.). Aus Zeitschriften, Papieren und Klamotten legte einer der Häftlinge Feuer in seiner Zelle. Um die Insassen vor Rauchvergiftung zu schützen, musste ein Gebäudeflügel geräumt werden.

Doch der mutmaßliche Brandstifter begann einen heftigen Streit beschimpfte das Personal der Haftanstalt, rief Morddrohungen aus, stürzte sich auf die Wärter und versuchte, sie zu beißen. Erst mit angeforderter Verstärkung gelang es den Wärtern, den Mann zu überwältigen. Eine Wärterin wurde an der Hand verletzt und sei vorerst krankgeschrieben, hieß es. Die Gewerkschaft der Angestellten im Gefängnis forderte, den konfliktsuchenden Häftling in einer andere Anstalt zu versetzen, um eine weitere Eskalation der Gewalt zu vermeiden.

In den vergangenen Monaten waren wiederholt Vorwürfe über Gewalt gegen Häftlinge oder Vernachlässigung der Gesundheit laut geworden. So untersucht die Staatsanwaltschaft, ob die Führung der Haftanstalt Mitschuld am Tod einer der Insassen hatte. Im Herbst 2016 wurden Vorwürfe über Prügel und Erniedrigungen im Frauengefängnis laut. /tg