Die Lage am Traumstrand Es Trenc im Süden von Mallorca spitzt sich zu: Während sich immer mehr Müll in den weißen Sand mischt, gehen beim Rathaus in Campos auch zahlreiche Beschwerden wegen fehlender Sicherheitsmaßnahmen ein. Denn obwohl die Badesaison bereits begonnen hat, sind momentan keine Rettungsschwimmer im Einsatz.

Hintergrund für die derzeitige Verwahrlosung des Strandes ist die Entscheidung des Rathauses, die sechs Strandkioske in einer Hau-Ruck-Aktion abreißen zu lassen. Deren Betreiber hatten bisher zur Infrastruktur und zum reibungslosen Ablauf an den Stränden beigetragen, Mülleimer aufgestellt und sich an den Reinigungsarbeiten beteiligt. "Die Säuberung des Strands kostet Geld und so lange, wie es keine Bewirtung gibt, wird das Rathaus diese Kosten nicht aufbringen", stellte Bürgermeister Sebastià Sagreras (PP) in einem Interview mit dem Lokalsender IB3 klar. Offen ließ er jedoch, wann mit neuen Dienstleistern zu rechnen ist.

Für seine Worte erntete der Bürgermeister harsche Kritik von der Umweltschutzorganisation Gob: Es sei die Pflicht der Gemeinde, für Sauberkeit und Sicherheit zu sorgen, Sagreras' "Erpressung" sei nicht hinnehmbar.

Ziel des Rathauses ist es, anstelle der festen Strandkioske Buden aufstellen zu lassen, die in den Wintermonaten abgebaut werden können und nur im Sommer für Verpflegung und Strukur am Naturstrand sorgen. Diese Änderung ist nötig infolge eines Urteils zum spanischen Küstengesetz. Die Chiringuitos am Es Trenc hatten jährlich Millionen von Euro eingefahren.

Die Umweltschützer apellierten zudem an die Besucher, dazu bei zu tragen, dass der Strand sauber bleibe. Jeder einzelne könne dazu beitragen, dass die Situation nicht noch weiter ausarte. /somo