Das Rathaus der Gemeinde Alcúdia verzichtet auf die Öffnung des militärischen Sperrgebiets Cap del Pinar für die allgemeine Öffentlichkeit. Entsprechende vor Jahren begonnene Verhandlungen mit dem spanischen Verteidigungsministerium in Madrid wolle man nun nicht mehr weiterführen, bestätigte Bürgermeister Antoni Mir (El Pi) gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Donnerstag (18.5.).

Mir erklärte, dass es für den Besuch des Sperrgebietes "kaum Bedarf" gebe. "Wer einen Antrag beim Rathaus stelle, bekomme diesen bewilligt", so Mir. Allerdings habe es seit seinem Amtsantritt im Jahr 2015 noch keinen Antrag gegeben. "Niemand hat um Erlaubnis gebeten, das Gebiet zu betreten." Abgesehen von ökologischen Problemen würde die Öffnung des Areals auch zu hohe Kosten für die Gemeinde mit sich bringen, so der Ortsvorsteher.

Die Halbinsel Cap del Pinar ist ein Gebiet von großem landschaftlichen und ökologischen Interesse. Seit 1948 untersteht das Gebiet dem Verteidigungsministerium, das Grundstück ist jedoch im Besitz der Gemeinde Alcúdia. Da das strategische Interesse des Militärs inzwischen zweitrangig geworden ist, wird seit Jahren über eine alternative Nutzung des Areals verhandelt. 2011 war man kurz davor, eine Einigung über die Öffnung für bis zu 50 zivilen Besucher pro Tag zu erzielen. Das Rathaus verweigerte jedoch schließlich die Unterschrift, weil es mit den Bedingungen nicht einverstanden war. /tg