Pedro Sánchez ist erneut Parteichef der spanischen Sozialisten (PSOE). Bei der Urwahl am Sonntag (21.5.) setzte er sich mit rund 50 Prozent der Stimmen der Basis klar gegen die als Favoritin geltende andalusische Ministerpräsidentin Susana Díaz (40 Prozent) und den Basken Patxi López (10 Prozent) durch.

Auf Mallorca wird der Sieg besonders viele Parteimitglieder freuen. Denn hier fiel die Abstimmung noch eindeutiger aus. Bei einer Wahlbeteiligung von 78 Prozent gingen auf der Insel fast Dreiviertel (74 Prozent) der Stimmen an Sánchez, der für den linken Parteiflügel der Sozialisten steht.

Der bei den spanischen Parlamentswahlen gegen PP-Kandidat Rajoy zweifach unterlegene Sánchez war im Oktober 2016 auf Druck führender Mitglieder seiner Partei zurückgetreten. Nach der Wahlniederlage hatte er sich hartnäckig geweigert, trotz der politischen Pattsituation eine neue Amtszeit von Rajoy zu tolerieren.

Gegen die wegen mehrerer Korruptionsskandale unter starkem öffentlichen Druck stehende konservative Minderheitenregierung in Madrid wird Sánchez nun sicherlich einen härteren Kurs fahren. Ob er dabei auf einen Pakt mit der Protestpartei Podemos und die Separatisten in Katalonien setzen wird, bleibt aber fraglich.

Die Balearen werden parteiintern gestärkt aus der Basisentscheidung hervorgehen. Der in Palma regierende Linkspakt steht für eine Regierungsalternative links von der Mitte. Die Koalition aus PSOE und Més regiert mit einer Parlamentsminderheit und wird von der linken Protestpartei Podemos unterstützt. Ministerpräsidentin Francina Armengol hatte sich bei der Urwahl zunächst für Patxi López ausgesprochen, dann aber klar hinter Pedro Sánchez gestellt. /tg