Weitere Neuigkeiten bei den Ermittlungen im Skandal um den mutmaßlich korrupten Disco-König Bartolomé Cursach auf Mallorca. Der seit März in Untersuchungshaft sitzende Chef der Unternehmergruppe Cursach soll bereits in den kommenden Tagen in ein Gefängnis auf dem Festland verlegt werden. Auch der ehemalige Geschäftsführer der Gruppe, ehemals engster Mitarbeiter Cursachs und ebenfalls in Untersuchungshaft, soll in eine andere - von Cursach getrennte - Haftanstalt auf dem Festland überführt werden.

Die Strafvollzugsbehörde begründete die Entscheidung mit Informationen über eine Gruppe überwiegend ausländischer Häftlinge, die Cursach im Gefängnis angeblich beschützen und mutmaßlich Zeugen - oder potenzielle Zeugen - einschüchtern und bedrohen. Unter anderem hatte der im Drogenmillieu als "El Ico" bekannte Zeuge Francisco Tomás Fernández vor Gericht ausgesagt, er sei von einem anderen Häftling bedroht worden, der im Gefängnis sitzt, weil er vor der Inhaftierung gegen Cursach aussagende Zeugen eingeschüchtert haben soll.

Indes lobte die Gefängnisleitung auf Mallorca die Führung des inhaftierten Konzernchef Cursach. In den fast drei Monaten Haft habe es keinen einzigen Anlass für Beschwerden gegeben.

Gegen Cursach, zu dessen Konzern auch der Megapark an der Playa de Palma gehört, wird unter anderem wegen Drogenhandels, Mord, Kindesmissbrauch, Bandenkriminalität, Bestechung, Erpressung, Bedrohung, Nötigung, Steuerhinterziehung und Betrug ermittelt. Dem Unternehmer drohen 80 Jahre Haft bei einer Verurteilung. /tg