Der beliebte Touristenstrand Playa de Muro im Norden von Mallorca startet die Sommersaison weitgehend ohne gastronomische Dienstleistungen. Ein Strandkiosk ist noch nicht aufgebaut, auch die Sonnenliegen und -schirme, die Massage-Zelte und die Schwimminseln der vergangenen Jahre suchen die Badegäste derzeit vergebens.

Zahlreiche Beschwerden von Urlaubern und ansässigen Unternehmen haben das Rathaus dazu bewegt, am Montag (29.5.) eine Sondersitzung anzuberaumen. Denn letztlich liegt es an der Gemeinde, die Lizenzen für die Dienstleistungen am Strand zu vergeben. "Vor drei Jahren war es genau das gleiche", kritisieren Abgeordnete der Opposition im Rathaus und werfen den Regierenden vor, nicht weitsichtig genug zu planen.

Der zuständige Dezernent Miquel Porquer seinerseits schiebt die Schuld auf "administrative Probleme" bei der spanischen Küstenbehörde. Diese bewerten die Rechtmäßigkeit der Strandkioske und Dienstleistungen mit Blick auf Umweltschutzauflagen, die im Küstengesetz verankert sind.

Die Situation erinnert an das Chaos in Es Trenc, dem Traumstrand im Süden der Insel. Hier zwang ein neues Urteil im Küstengesetz die zuständige Gemeinde Campos dazu, festinstallierte Strandkioske abreißen zu lassen. Wann und in welcher Form die neuen Buden aufgebaut werden können, ist unklar.

Generell könnte es bald zahlreichen Strandkiosken an Naturstränden auf der ganzen Insel an den Kragen gehen. Das balearische Umweltministerium ließ der Küstenbehörde am Montag (29.5.) eine Liste mit 13 Stränden zukommen, mit der Bitte, die dort installierten Strandkioske auf ihre Rechtmäßigkeit zu prüfen. Die Playa de Muro taucht auf dieser Liste aber nicht auf. /somo