Die balearische Landesregierung will die Nutzung von 35 Sozialwohnungen in Palmas Altstadtviertel sa Gerreria inspizieren, nachdem einige von ihnen offenbar als Ferienwohnungen an Mallorca-Urlauber vermietet worden sind. Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, wurden mindestens drei als Urlaubsunterkünfte vermarktet. Das ist laut den Vorgaben des balearischen Wohnungsministeriums verboten.

Die Firma, die die Wohnungen auf dem Portal Airbnb eingestellt hatte, hat drei Anzeigen auf der Plattform inzwischen zurückgezogen. Die Apartments wurden für mehr als 150 Euro pro Nacht angeboten und waren praktisch bis Ende September ausgebucht.

Der Vermieter muss nun in mehrfacher Hinsicht Probleme befürchten. So wurde zum einen die für die Sozialwohnungen gesetzlich erlaubte maximale Monatsmiete von 450 Euro überschritten. Zum anderen darf bislang in Mehrfamilienhäusern nicht an Urlauber vermietet werden. Auch die Lettern "VPO" an der Fassade, die Sozialwohnungen markieren, waren entfernt worden.

Das Balearen-Parlament berät derweil über das neue Gesetz zur Ferienvermietung. Die Landesregierung will zwar erstmals auch die touristische Vermietung von Apartments offiziell zulassen. Gleichzeitig sind zahlreiche Auflagen geplant, um die Auswirkungen auf den Markt zur Langzeitmiete in Grenzen zu halten.

Die Protestpartei Podemos, auf deren Stimmen die Landesregierung bei der Verabschiedung des Gesetzes angeweisen ist, fordert etwa ein generelles Verbot der Ferienvermietung auf Ibiza. Und während der Verband der Ferienvermieter (Aptur) auf eine weitgehende Legalisierung drängt und auf wichtige Einnahmen der Bevölkerung verweist, warnen Umweltverbände wie Terraferida vor einer eskalierenden Spekulation auf dem Wohnungsmarkt. /ff