Mit einem Dutzend riesiger Plastikobjekte will die internationale Umweltschutzorganisation Greenpeace am Mittwoch (14.6.) auf das Müllproblem im Mittelmeer aufmerksam machen. Das gaben die Aktivisten am Montag (12.6.) bekannt. Als symbolischen Akt wollen sie an der Küste vor Mallorca unter anderem zwei zwölf Meter lange Plastikflaschen, mehrere sechs Meter lange Plastikgläser und zahlreiche Riesen-Strohhalme in der Bucht von Palma an der Oberfläche rund um ihr Kriegsschiff "Rainbow Warrior" auf dem Wasser treiben lassen.

"Wir wollen so das Unsichtbare sichtbar machen, nämlich die Verschmutzung durch den Plastikmüll, der das Mittelmeer durchströmt ", erklärt die Verantwortliche der Kampagne, Elvira Jiménez. "Die Gegenstände die wir zeigen, sind die, die am häufigsten im Meer landen. Dort zersetzen sie sich in immer kleinere Partikel, die für das Meer sehr gefährlich sind."

Schätzungsweise 40 Prozent der Kunststoffprodukte in Europa werde für Verpackungen verwendet, die meisten davon würden nur einmal benutzt und dann weggeworfen, so eine Greenpeace-Studie. Schuld daran seien neben den Verbrauchern vor allem die fabrizierenden Konzerne.

Das Greenpeace-Schiff "Rainbow Warrior" wird am Mittwoch (14.6.) um 15 Uhr im Rahmen einer Anti-Plastikmüll-Kampagne im Hafen von Palma de Mallorca festmachen. Wie die Umweltschutzorganisation am Dienstag mitteilte, können Interessierte das Schiff dann zwischen 16 und 19 Uhr besuchen. Ursprünglich hatte das Schiff bereits am Dienstag anlegen sollen, was aber wegen fehlenden Platzes nicht möglich war. Am Donnerstag wird es zwar auch noch im Hafen liegen, dann aber nur für Schulklassen zugänglich sein.

Die "Rainbow Warrior" ist auf Mallorca bereits eine gute Bekannte. Im vergangenen Jahr ließ sie sich auf einer Werft im Hafen von Palma drei Wochen lang durchchecken und auf Vordermann bringen, bevor sie zu Protestaktionen vor dem Libanon auslief. 2014 machte das Schiff gleich zweimal vor der Insel fest und konnte dabei vom Publikum besucht werden.

Die aktuelle "Rainbow Warrior" ist bereits das dritte Greenpeace-Schiff mit dem Namen. Die erste wurde weltberühmt, nachdem sie 1985 im neuseeländischen Auckland versenkt worden war, als sie gegen französische Kernwaffentests protestierte. /somo/tg

In dieser Meldung wurde die Ankunftszeit des Schiffes aktualisiert.