Im Mordfall von Sencelles hat die Guardia Civil auf Mallorca einen Verdächtigen festgenommen. Gefasst wurde am Donnerstag (18.5.) nach Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" ein Ex-Schwiegersohn des Opfers als mutmaßlicher Täter in dessen Wohnung in Palmas Stadtviertel es Rafal. Er sollte noch am Abend vernommen werden.

Die Hypothese eines Raubüberfalls verliert damit an Bedeutung. Untersucht werden soll nun, ob Opfer und Täter verfeindet waren, bzw. welches Motiv für die Tat vorliegen könnte. Nach der Tatwaffe, vermutlich einem großen Messer, wird noch immer gesucht. Der nun als Verdächtiger festgenommene 40-jährige Ex-Schwiegersohn ist vorbestraft und wies bei der Festnahme Schnittwunden am Arm auf.

Die Leiche des 57-jährigen Spaniers Juan Antonio Florit Cirer war am Dienstagabend von dessen Schwester etwa ein Kilometer außerhalb von Sencelles im Inselinnern von Mallorca aufgefunden worden. Der Mann starb anscheinend bereits am Montag nach einem heftigen Kampf, bei dem er anscheinend mit einem großen Messer schwer verletzt wurde. Die Halsschlagader war aufgeschnitten, ein Stück von einem Finger fehlte. Der Mann wies am ganzen Körper Stich- und Schlagwunden auf.

Die Beziehung zwischen dem nun Festgenommenen und der Tochter des Mordopfers war vor etwa eineinhalb Jahren zerbrochen. Aus der Beziehung war eine Tochter hervorgegangen. Ein klares Tötungsmotiv wurde noch nicht gefunden. Die Tat war anscheinend weder geplant noch wurde sie aus dem Hinterhalt ausgeführt. Vielmehr gehen die Ermittler vorerst von einem Streit aus, der zum Kampf eskalierte und schließlich zur Tötung führte. Der mutmaßliche Täter hinterließ am Tatort zahlreiche Spuren.

Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" zufolge hatte Florit Cirer seinen Wohnsitz in Palma, war aber fast täglich in dem Landhaus bei Sencelles zu Besuch, das der Familie gehörte. Die Leiche des 57-Jährigen wurde aufgefunden, weil die besorgte Schwester nach ihrem Bruder suchte. /ff/tg