Der als "Disco-König" bekannte und wegen schwerer Vorwürfe in Untersuchungshaft sitzende Megapark-Besitzer Bartolomé Cursach ist am Montag (5.5.) in ein Gefängnis nach Valencia verlegt worden. Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, will die Strafvollzugsbehörde damit verhindern, dass weitere Zeugen in dem Fall unter Druck gesetzt oder bedroht werden.

Cursachs Anwalt legte Beschwerde gegen die Verlegung ein und erstattete gleichzeitig gegen die Gefängnisleiterin auf Mallorca Anzeige wegen mutmaßlichen Amtsmissbrauchs. Bei einem Besuch seines Klienten habe man ihn rund 15 Minuten rechtswidrig festgehalten. Dafür gebe es Zeugen.

Der Fall Cursach - Was bisher geschah

Bartolomé Cursach - bekannt als Magnat des Nachtlebens rund um die Bucht von Palma - wurde zusammen mit dem Geschäftsführer der Gruppe - Bartolomé Sbert - am 28. Februar 2017 bei einer Razzia im Megapark und anderen Diskotheken des Konzerns festgenommen. Wenige Tage später wurde er wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft eingewiesen.

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Gegen Cursach wird unter anderem wegen Drogenhandels, Mord, Kindesmissbrauch, Bandenkriminalität, Bestechung, Erpressung, Bedrohung, Nötigung, Steuerhinterziehung und Betrug ermittelt. Der Fall steht in engem Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal um die Ortspolizei in Palma.

Dem Unternehmer drohen 80 Jahre Haft bei einer Verurteilung. Infolge der Untersuchungen wurden auch die Cursach-Diskotheken BCM und Tito's überprüft und wegen Mängel bei den Sicherheitsvorkehrungen zeitweise geschlossen. /tg