Die spanische Nationalpolizei hat in Palma de Mallorca und Barcelona zwei junge Männer festgenommen, die sich wegen des Verbrennens von Fotos des Königs vor Gericht verantworten müssen. Da sie einen ersten Gerichtstermin nicht wahrgenommen und mehrere Warnungen ignoriert hatten, wurden sie in Polizeigewahrsam genommen und nach Madrid befördert.

Den Richtern in der Hauptstadt sollen sie erklären, was genau am Vorabend zum Standartenfest im Dezember 2016 in Palma de Mallorca passierte. Den beiden Aktivisten wird vorgeworfen bei einer Separatisten-Demonstration, öffentlich ein Foto des Königs verbrannt und damit gegen spanisches Recht verstoßen zu haben.

Zu einer ersten Vorladung - eine Vernehmung per Videokonferenz - waren die beiden mutmaßlichen Majestätsbeleidiger nicht erschienen. Nachfolgend ignorierten sie mehrere Warnungen der Polizei, man müsse sie bei weiterem Widerstand gegen die Staatsgewalt festnehmen.

Nach der Festnahme kam es zu einer spontanen Protestkundgebung in Palma de Mallorca, bei der Separatisten ein Plakat mit einem brennenden König hochhielten, zu der die Partei Esquerra Republicana und die separatistische Jugendorganisation Arran aufgerufen hatte. Die politischen Gruppen lehnen die Monarchie ab, befürworten eine Abspaltung vom spanischen Königreich und sehen sich in der Tradition der Zweiten Spanien Republik, die nach dem Spanischen Bürgerkrieg der Franco-Diktatur weichen musste. /tg